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Ortsbeschreibung aus dem Jahre 1895

Dorf im Gebirge, 17,5 km nordnordöstlich von Sternberg, in dem sich hier erweiternden Tale der Feistritz gelegen, mit 89 Häuser und 692 deutscher Einwohnern (1895) 335 m. und 357 w., oder 680 Katholiken und 12 Protestanten, einer Pfarre, Post und einer zweiklassigen Volksschule mit 135 Schülern, Bahnstation der Staatsbahn; hat eine Grundfläche von 2700 ha 23 a 6 m2 und geringes Ackerland. Im Weste verflacht sich der Boden, während im Osten der "Sonnenberg" bis zu einer Höhe von 790 m ansteig. Dittersdorf ist rings von Wäldern eingeschlossen, welche Eingentum des Fürsten Liechtenstein sind. Die Einwohner nähren sich vom Ackerbau, als Taglöhner und Holzschläger.

Die Kirche zum heil. Georg ist ausserhalb des Ortes auf einer Anhöhe und am Friedhofe gelegen, wurde im Jahre 1766 erbaut und war ursprünglich gewölbt. Im Jahre 1800 wurde sie wegen Schandhaftigkeit mit einer Rohrdecke versehen. Sie besitz einen Altar, eine Kanzel und eine Orgel und drei Glocken, die grösste aus dem Jahre 1668. Im Jahre 1834 wurde die Kirche nachts durch Einbruch beraubt.

In Dittersdorf bfindet sich eine Fürst Liechtensteinische Brettsäge mit Dampfbetrieb, ein Gasthaus, zwei Mühlen und ein Kaufmann; auch besteht hier ein Gesangverein.

Geschichte: Das Dorf hiess ursprünglich Dietrichsdorf und wurde, wie sein Name bezeugt, von einem Dietrich angelegt. Um 1320 war dasselbe im Besitze Seifrieds vun Ujezd, der im Jahre 1325 schriftlich erklärte, dass Peter von Časlavitz das hiesige Erbgericht von einem Korad Cyger um Zehn Mark mit seiner (Seifieds) Bewiligung erkauft und sich verpflichtet hate, sowohl dieses verödete als auch ein anderes neues Dorf zwischen den Flüssen Oder und Pleyna anzulegen, für welchen Zweck demselben Cyger 14 Lahne, die einst zum Dorfe Friedrichswalde gehörten, abgetreten wurden. Indess heisst es in einer Urkunde des Omützer Domcapitel vom gleichen Datum (4. September), dass das Domcapitel es war, welches dieses Erbgericht verkaufte und es ist höchst wahrscheinlich, dass das Dorf ein Kirchenlehen war, weil desselben seither nicht früher gedacht wird, als erst 1695, wo es als Bestandteil des Dominiums Sternberg vorkommt.

Im Jahre 1775 hatte Dittersdorf in 62 Häusern 494 Einwohner. 

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