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Ortsbeschreibung aus dem Jahre 1895

Dorf, 33, 5 km nordöstlich von Sternberg, am rechten Mohra Ufer in einem meist sumpfigen, von von bebauten Anhöhen ungeschlossenen Tale gelegen, mit 67 Häuser und 515 Einwohnern (1895) 253 m. und 262 w. deutscher Sprache, 501 Katholiken, 8 Protestanten und 6 Israeliten. Karlsberg hat eine Pfarre, eine Post und eine einklassige Volksschule mit 98 Schülern.

Die zu Karlsberg gehörende Grundstücke haben einen Flächeraum von 393 ha 56 a 59 m2 und enthalten meist steiniges oder lehmiges Ackerland, welches Korn, Hafer, Kartoffeln, Flachs und Klee trägt. Früher wurde hier bedeutender Flachsbau betrieben.

Nordöstlich von Karlsberg, längst der Mohra liegt der "Schwarzewald"; bedeutendere Erhebungen in der Nähe finden sich keine vor. Karlsberg liegt an der Bezirksstrasse Heidenpiltsch-Karlsberg.

In Karlsberg bestehen eine Metalwaarenfabrik, eine Mühle und Brettsäge, drei Gasthäuser, zwei Gemischwaarenhandlungen und eine Anzahl Handwerken.Auch befindet sich hier ein Arzt.

In den Jahren 1881 und 1885 entstanden ein Militär-Veteranen verein und eine freiwillige Feuerwehr.

Zur hiesigen Pfarre gehört auch das Dorf Neurode.

Die Kirche zum heiligen Johann von Nepomuk steht auf dem alten Friedhof (der neue ist 1832 auswärts) und wurde 1727 von Johann Fürst von Liechtenstein neu erbaut, hat einen Altar, einen Seitenaltar und eine Orgel. Zur Kirche führen von der Ostseite 79 gedekte Stufen.

In Karlsberg befindet sich ferner ein dem Fürsten Liechtenstein gehöriches Schloss und ein Meierhof, auch eine Spinnfabrik, welche jedoch ausser Betrieb gesetz ist.

Geschichte: Der Ort soll um 1640 von den damaligen Besitzer Karl Friedrich Herzog von Münsterberg angelegt und seitdem auch die Herrschaft, welche bis dahin die Benennung Hof geführt, Karlsberg benannt worden sei. Doch wurde schon im Jahre 1597 ein Richter in Karlsberg, Johann Blaschke , von Herzog Karl von Münsterberg belehnt.

Hier und in der Nähe bestanden zwei obrichkeitliche Eisenhütten, die obere und die untere, nebst einigen Häuschen. welche um 1700 augelassen wurden. Im Jahre 1775 waren in Karlsberg 71 Häuser und 473 Einvohner. Am 22. Mai 1798 verbrannten die sämmtliche herrschaftlichen Gebaude nebst einem grossen Holzvorrat und dem Brauhause, welches seitdem nach Brockersdorf verlegt wurde und am 5. August desselben Jahres vernichtete ein fuchtbares Hegelweter die gasammte ergiebige Ernte. 

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1945